Pestizide sollen der Landwirtschaft weltweit helfen, Ernteverluste durch Schädlingsbefall und Pflanzenkrankheiten zu verringern. Die Chemieindustrie entwickelt seit den 40 Jahren sehr wirkungsvolle Mittel. Heute sehen wir aber auch deutlich, dass diese Mittel große Schäden anrichten können. Als Beispiele: Monokulturen ohne jedes Leben, ausgelaugte Böden durch enge Taktung der Fruchtfolgen, Insektensterben, abnehmende biologische Vielfalt, Gefahr, dass bestäubende Insekten aussterben, und Vieles mehr. Auch wir in Deutschland sind davon betroffen. Der Klimawandel verschärft die Problematik massiv.
Für die südlichen Länder, die so genannten Entwicklungsländer, kommen noch weitere Gefahren hinzu. Ein großes Problem ist die Abhängigkeit vieler Kleinbauern von mächtigen Chemieunternehmen, die Saatgut in Kombination mit Pestiziden aggressiv vermarkten. Viele Bauern sind in die Verschuldung geraten, etliche haben Suizid begangen.
Nepal ist für die großen Konzerne nicht so profitabel, da die Ländereien sehr klein und entlegen sind. Doch auch hier benötigen die Menschen Unterstützung, um gute Ernten erzielen zu können.
Unser nepalesischer Partner SAHAS setzt konsequent auf biologische Landwirtschaft. Durch Kräuter und Pflanzen, die vor Ort gesammelt werden können, werden Biopestizide hergestellt. In Seminaren lernen die Teilnehmenden, welche Nützlinge es gibt und gegen welche Schädlinge sie wirken. So können die Menschen sich selbst helfen, ohne in Verschuldung und Abhängigkeit zu geraten. Viel Überzeugungsarbeit ist notwendig. Moderne Chemie hat den Reiz, schnelle Hilfe zu liefern. Biologische Verfahren benötigen mehr Zeit, um zu wirken. Sie sind aber auch nachhaltiger.
Mit Roshani Ghimire hat SAHAS vor Ort eine Projektleiterin, die mit Leidenschaft am Thema biologischen Pflanzenschutz arbeitet.

